Janáček, Leoš: aus: Auf verwachsenem Pfade: Das Käutzchen ist nicht fortgeflogen

Bearbeitung für zwei Gitarren: Heinz Wallisch

EHW 93

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Irgendwann in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts schrieb Leoš Janáček (1854-1928) eine Reihe kleiner Kompositionen für Harmonium, die er in zwei Bänden in den Jahren 1901 und 1902 veröffentlichte. Ob sie wirklich für Harmonium geschrieben wurden ist nicht absolut sicher,  gewisse melodische Einfälle stehen besser einem Instrument mit getragenen Ton zu, andere würde man eher einem Zimbal zuordnen.
Später hat er die Sammlung erweitert und als Kompositionen für Klavier bezeichnet. Als solche werden sie heute fast ausschließlich gespielt, obwohl sie - vom Autor selbst - auch für andere Instrumente eingerichtet und veröffentlich wurden.
Inhaltlich beziehen sich die Kompositionen auf Lebenserinnerungen.
Mit dem Titel „Auf verwachsenem Pfade“, einer metaphorischen Bezeichnung, die er der mährischen Volkspoesie entlehnte, meint er einen Spaziergang auf den längst vergessenen Wegen der Erinnerung - an seine Jugend einerseits, und an die Krankheit und den Tod seiner Tochter Olga andererseits.
In „Das Käutzchen ist noch nicht fortgeflogen“ prophezeit ein Käutzchen, unter dem Zimmerfenster der sterbenden Tochter Olga (um die herum sich die Familie betend zusammengefunden hat) mit hohlem Gekrächze das Unheil.
Läßt sich das Käutzchen nicht vertreiben und setzt sein Klagen fort, so bedeutet es, nach mährischem Volksaberglauben, den Tod der kranken Person.